Klais-Orgel |
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Ebenso bewegt wie die Geschichte der Rotenburger Stadtkirche (1. Kirchenbau 1192, jetziger 5. Kirchenbau von 1862, Turm von 1752) ist die Geschichte ihrer Orgeln. Bereits 1608 wird eine Orgel erwähnt, deren Gehäuserahmen heute noch im Bremer Focke-Museum besichtigt werden kann. Dieses Orgelgehäuse ist ein Werk des damals bekannten Hamburger Bildhauers Münstermann. Die Orgel selbst stammte von Hans Scherer, einem Vorläufer des berühmten Arp Schnitger.
Die Orgelfassade im neugotischen Stil besteht aus flächigen Hauptfeldern, die durch schlanke Säulen mit nachgestalteten korinthischen Sockeln und Köpfen eingefasst sind. Diese Pfeifenfelder sind mit den Zinnpfeifen des Principal 8', der Octave 4' und der schlanken Gamba 8' ausgefüllt. Über den Säulen stehen die reichgeschnitzten Türme, die sich in den Gewölbebogen der Westempore einfügen und deren Zentrum durch eine Rosette gestaltet ist. Der neu gestaltete Sockel, das tragende Fundament der Orgel, nimmt den Prospekt in zwei geschwungenen Ohren auf und überträgt die oberen Pfeifenfelder in Rahmen und Füllungen zu einem schlanken Unterbau, in den sich der Spielschrank mit seinen aus Edelhölzern und Elfenbein gedrechselten Registerzügen einfügt.
Die Disposition enthält 36 Register, verteilt auf Hauptwerk, Oberwerk und Pedal. Das Oberwerk steht über den Pfeifen des Hauptwerkes von außen nicht sichtbar und wurde als Schwellwerk gebaut. Spiel- und Registertraktur sind rein mechanisch, wobei die Registeranlage gleichzeitig an eine elektronisch steuerbare Setzeranlage angeschlossen ist, die direkt auf die Mechanik wirkt. Die Setzeranlage hat mittlerweile durch den Einbau eines Computers 640 speicherbare Kombinationen.
Wikipediaeintrag zur Stadtkirche Rotenburg
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